Lieblingsstück der Woche: Paris Graf Lodron - 10-fach Dukat 1628 "Domweihe"



Diese Woche möchten wir ein ganz besonderes Stück zum Thema „Salzburger Goldmünzen“ vorstellen: einen 10-fachen Dukaten des Erzbischofs Paris Graf von Lodron auf Die Domweihe 1628

Der Salzburger Dom hatte im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Baustile als auch Katastrophen hinter sich.

Im 8. Jahrhundert wurde der erste Vorläufer des heutigen Doms unter Bischof Rupert von Worms, dem Landespatron Salzburgs, in Auftrag gegeben.  Zwar war das Gebäude noch nicht als Dom konzipiert, dennoch verfügte die Kirche bereits über eine für damalige Zeiten imposante Größe.
Erst viele Jahrhunderte später, unter Bischof Virgil , wurde der erste Bau einer Basilika vorgenommen. Bei der Domweihe im Jahr 774 wurden die Gebeine St. Ruperts  von der Stiftskirche St. Peter in den Dom überführt.
Dieser Entwurf eines Gotteshauses, welches dem Heiligen Petrus gewidmet war, überdauerte ein Jahrhundert, bis es schließlich von einem Blitz getroffen wurde und niederbrannte.

Unter Bischof Hartwig entstand ein neuer Dom, doch auch dieser wurde bald vom Grafen von Plain zerstört.
Auf den Überresten des Hartwigdomes wurde sodann der Konradinische Dom errichtet, welcher bereits über eine beachtliche Gesamtlänge von 122m verfügte und somit als größte Basilika nördlich der Alpen galt.
Jedoch blieb auch dieser Dom vom Schicksal nicht verschont – in der Nacht von 11. Auf den 12. Dezember 1598 brannten die Dachstühle ab. Noch bevor Renovierungsarbeiten vorgenommen werden konnten sorgte eine Schlechtwetter-Welle aus Dauerregen und Schneefall für den Einsturz des Gebäudes.
Erzbischof Wolf Dietrich ließ das Gebäude schließlich abreißen und beauftragte den italienischen Baumeister Vincenzo Scamozzi  mit den Entwürfen eines neuen Bauwerks. Der Erzbischof war dem italienischen Baustil sehr zugetan, welcher u.A. für imposante Gebäude umgeben von üppigen Plätzen stand.
So mussten ein Friedhof, ein Kloster als auch mehrerer Bürgerhäuser abgetragen bzw. aufgelassen werden um Platz für den neuen Dom zu schaffen.
Mit der Gefangennahme des Erzbischofs wurde der Bau jedoch eingestellt und der Grundstein somit verworfen.
Sein Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems beauftragte schließlich den Baumeister Santino Solari mit der Errichtung einer barocken Basilika, welche am 5. September 1628 unter dem Nachfolgebischof Paris Graf von Lodron eingeweiht werden konnte.
 




Bei dem abgebildeten Stück handelt es sich um eine sogenannte Schau-bzw. Geschenkmünze. Diese Münzen waren nicht für den Zahlungsverkehr bestimmt und nur zu besonderen Anlässen gefertigt.


Avers: Frontansicht des Salzburger Doms flankiert von den Erzbischöfen Rupert (links, mit Salzfass) und Virgil
(rechts, mit Dom-Miniatur)beide auf Wolken thronend, die Jahreszahl wird von den Türmen des Doms getrennt
Umschrift: ECCLES METROPS SALISB DEDICATVR 25 SEPT APARIDE ARCHIE
      Revers:  mehrere Bischöfe tragen eine prunkvollen Reliquienschrein mit  den Gebeinen der Stiftsheiligen, dazwischen zwei Engel mit Weihrauchgefäß
Umschrift: SS RVPERTUS ET VIRGILIVS PATRONI TRANSFERVNTVR 24 SEPT
 


Anlässlich der Feier wurden weitere Stücke in Gold (Dukaten, Dukatenklippen) als auch Silber (Taler, Talerklippen) in verschiedenen Größen heraus gegeben