Lieblingsstück der Woche: Cu-Medaille 1774 "Auf das erneuerte und verbesserte lateinische Schulwesen"





Eine der vielen Reformen, die wir heute mit dem Namen „Maria Theresia“ verbinden, ist die Einführung einer allgemeinen Schulpflicht. So wurde im Jahr 1774 ein Gesetz verabschiedet, welches die Errichtung einklassig geführter Schulen auf dem Land für die sechs bis zwölfjährigen vorsah.
Diese sollten dort neben lesen und schreiben von gedruckten Texten auch die Kurrentschrift, Religion und rechnen lernen.
In den Hauptschulen, welche dreiklassig geführt wurden, kamen noch schriftlicher Aufsatz, Geometrie, Haushaltungskunde, Landwirtschaftslehre, Geographie und Geschichte hinzu.
Die Bildungspolitik Maria Theresias sah außerdem vor, dass vom Auswendiglernen abzusehen war und vor Allem auch der Verstand geschult werden sollte.  

Die hier abgebildete Medaille zeigt im Avers das nach rechts blickende, mit Tiara und Schleier versehene Brustbild der Kaiserin.
Am Rand entlang verlaufend die Umschrift M. THERESIA AVG. MATER. SCIENTIAR. BONARVMQ. ARTIVM (Maria Theresia, römische Kaiserin, Mutter der freien Künste und Wissenschaften)

Auf der Kehrseite unter einem Lorbeerbaum sitzend, die Göttin Minerva, welche auf einem Schild stützend Bücher an eine kleine Gruppe von Knaben verteilt.
Umschrift: MINERVAE PACIFICAE PROVIDENTIA (Die Vorsorge der friedsamen Minerva)
Unterer Abschnitt: HVMANITATIS STVDIIS ISTAVRATIS (Bei Verbesserung der lateinischen Schulen)

Diese Medaille war unter Anderem auch eine Prämienmedaille für fleißige Schüler.