[Teil 2] Die Salzburger Münzprägung des 16. Jahrhunderts unter Verwaltung der Familie Thenn


Unter der Regentschaft des neuen Erzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg, blieb die Führung der Münzstätte als auch die Regelung der Gewinnausschüttung zuerst beim Alten. Ab 1522 erhielt der Erzbischof neben dem vereinbarten Schlagschatz jedoch auch ein Drittel des Gewinns der Gesellschaft und die Hälfte des Gewinns der Münze.

Da Salzburg im Besitz eigener Bergwerke war, war man an einer höheren Bewertung der eigens im Erzstift hergestellten Münzen interessiert. Der Unterschied an Landesherren mit und ohne eigener Edelmetallgewinnung lag darin, dass diese zwar Münzen von ähnlicher Größe und Gewicht herstellten, der Silbergehalt jener Stücke jedoch um vieles geringer war, da sie die etwaigen Edelmetalle zukaufen mussten. Somit entsprach der Wert des Talers X nicht dem Wert eines Talers Y.
Erst mit der Reichsmünzordnung 1566 findet die Vereinheitlichung des Münzwesens statt und die zuvor herrschende Verwirrung bezüglich Wert und Gewicht  ein Ende.

Als Hans Thenn im Jahre 1531 stirbt, übernimmt sein ältester Sohn Marx den Betrieb. Er heiratet Barbara Alt, eine wohlhabende Patrizierin und hat mit ihr 3 Kinder. Mit Nikolaus Ribeisen und Ludwig Alt beteiligen sich auch zwei Schwager des jungen Thenns an der lukrativen Münzgesellschaft.

1535 wurde die österreichische Kreuzerwährung eingeführt und somit nur mehr die folgenden Nominalen für den umlauf vorgesehen:
 

seit 1500

Pfennig (Ag)
Heller = ½ Pfennig (Ag)
Dukat (Au)

Ab 1512

Zweier = 2 Pfennig (Ag)

Ab 1521

Guldiner  (Ag)
in verschiedenen Ausführungen

Ab 1535

12 Kreuzer*
6 Kreuzer*
(*aufgrund des hohen Silbergehalts nur sporadisch geprägt)