Lieblingsstück der Woche: Schaumünze der Salzburger Emigranten von Martin Holtzhey


Martin (auch Marten) Holtzhey  (1697 – 1764) war ein niederländischer Medailleur, welcher in Den Haag, Amsterdam, Hardwijk und Middelburg tätig war. Holtzhey fertigte vor Allem Gedenkmedaillen, welchen er eine Begleitschrift beifügte, in denen er auf den Symbolismus der angefertigten Stücke einging.  Diese Tradition wurde auch von seinem Sohn Johann Georg übernommen, der die Werkstatt ab 1749 weiter führte.
 


Die Medaille

Auf der Vorder- sowie Rückseite der Medaille befinden sich zwei unterschiedliche Darstellungen der „Niederländischen Maid“ (Nederlandse Maagd), der Freiheitsfigur der Niederlande.

Avers: die nach rechts blickende Maid mit Lanze in der linken Hand sich auf einen Schild stützend, auf welchem der „Leo Belgicus“ abgebildet ist.  Sie sitzt in einem am Ufer liegenden Boot, davor eine im Gras liegende Kuh, welche die vereinten Niederlanden allegorisch darstellt.
Umschrift: BELGIUM FOEDERATUM (Vereinigte Belgische Staaten)

Revers: die Niederländische Maid inmitten einer Gruppe von Emigranten. Am linken Arm trägt sie einen Schild auf dem ein Bündel mit sieben Pfeilen (die sieben vereinigten Niederlanden) abgebildet ist und hält dieses schützend über eine der um sie versammelten Figuren.
Mit der rechten Hand deutet sie auf eine von einem Friedenshut bedeckte Bibel  auf einem Sockel.
Der Maid zu Füßen befindet sich der „Leo Belgicus“ mit einem Bündel von sieben Pfeilen in der linken Pfote. Links im Hintergrund ist die heilige Maria zu erkennen, welche mit gefalteten Händen zur Maid blickt.
Am oberen Rand entlang laufend das Motto PERFUGIUM MISERIS (Zuflucht für Bedürftige) welches von einer Sonne mit weitläufigen Strahlen unterbrochen wird.
Im unteren Abschnitt:  DCCC SALISBURGENSIS  / SEDES ASSIGNATAE / MDCCXXIII