Lieblingsstück der Woche: Taler 1632 Hall mit Salzburger Gegenstempel


Zur Zeit des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation kam es zu zahlreichen Währungs-Unstimmigkeiten. So wurden Reichsmünzordnungen einberufen,  in denen ein einheitlicher Wert der Münzen, welcher sich dabei immer an der „Kölner Mark“ orientierte,  festgelegt werden sollte.
Das Gewicht eines Talers war zwar einheitlich, dessen Feinheit allerdings unter Anderem abhängig davon, ob der jeweilige Herrscher über ein eigenes Silbervorkommen verfügte oder nicht.
Viele Reichsstände weigerten sich, die Reichsmünzordnung zu akzeptieren, da sie Ihre Erträge aus den Bergwerken bedroht sahen.
Staaten ohne einer eigenen Mine mussten das Metall zukaufen oder schmolzen höherwertige Taler anderer Reichsfürsten ein. Die geprägten Münzen verfügten somit nicht nur über einen geringeren Silberanteil sondern waren auch von geringerem Wert.

Als Kurbayern 1680 den Wert aller fremden Guldiner (=60 Kreuzer) auf 50 Kreuzer herab setzte, beschloss Erzbischof Max Gandolph von Küenburg jene im Erzbistum kursierenden Fremdguldiner zu merken: gegen eine Taxe von 1 Kreuzer pro Guldiner oder 2 Pfennig pro ½ Guldiner konnte man seine Münzen nun mit der offiziellen Kontermarke des Erzstifts versähen lassen.
Dieses „Gütesiegel“ war Garant dafür, dass die jeweilige Münze wieder zum vollen Wert eingetauscht werden konnte.

Der Gegenstempel: 8x4mm großes Stiftswappen Salzburgs mit der Jahreszahl „16 S 81“ darüber.





Bei dem hier abgebildeten Exemplar handelt es sich um einen Taler Erzherzog Leopolds.

Avers: die nach rechts blickende Büste des Erzherzogs in verziertem Harnisch; Fleur de Lys Zepter in der rechten, Schwert in der linken Hand. Das bekrönte Haupt durchbricht den Ring der Umschrift :  LEOPOLDVS : D :G : ARCHI : DVX : AVSTRIAE :

Revers: in der Mitte das bekrönte, 7-feldige Wappen des Erzherzogs welches vom Collier des „Ordens vom Goldenen Vlies“ umringt wird; das Vlies durchbricht den Ring der Umschrift * DVX : BVRGVNDI – COMES : TIROLI *

DAS ABGEBILDETE STÜCK IST LEIDER BEREITS VERKAUFT!

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Quellen:
[Dr. Ivan Lux: Identification of Archduke Leopold V Tyrolean Thalers]
[Dr. Helmut Zöttl: Salzburg - Münzen und Medaillen 1500 - 1810 (Band 1)]