Lieblingsstück der Woche: Doppeltaler auf die Vermählung Leopold V. mit Claudia de Medici


Da nur Erstgeborenen das Recht zu Herrschen vorbehalten war, wurden nachgeborene Söhne der Habsburger oftmals in den höheren Klerus aufgenommen, um eine standesgemäße Versorgung zu sichern.
So war Leopold als Fürstbischof von Passau und Strasbourg tätig, auch ohne jemals die priesterliche Weihe empfangen zu haben.
1619 wurde er auf Geheiß seines Bruders, Ferdinand II., nach Hall in Tirol beordert, wo er das Amt des Stadthalters ausüben sollte. In den darauffolgenden Jahren erlangte er die Stellung eines Landesfürsten.   
1626 begab sich Leopold nach Rom um zu Gunsten seines Neffen auf die Bistümer Passau und Strasbourg zu verzichten. Er heiratete Claudia de Medici (jüngste Tochter Ferdinand I., Großherzog der Toskana) und war fortan kein Geistlicher mehr, sondern weltlicher Landesfürst von Tirol.
Die beiden hatten 5 Kinder; darunter Ferdinand Karl und Sigismund Franz.
Leopold V. gilt somit als Begründer der Nebenlinie der Habsburger, welche bis 1665 bestand.


Die Münze:

Bei dem abgebildeten Stück handelt es sich um einen „Doppeltaler“ (2-Taler), welcher anlässlich der Vermählung geprägt wurde. Münzen dieser Größe waren jedoch nicht für den Zahlungsverkehr bestimmt, sondern galten als Gedenk- bzw. Schaumünzen.
Zwar ist keine Jahreszahl auf der Münze zu erkennen, dennoch ist es wahrscheinlich, dass  es sich um ein im Jahre 1626 geprägtes Stück handelt.


Avers: die nach rechts blickenden, bekrönten Büsten Leopold V. und Claudia di Medicis
Umschrift: LEOPOLD : AR : D: AV : E : CLAVDIA : ARCHIDUCISA : AVSTRI : MEDIC

Revers: Tiroler Wappenadler über dessen nach links blickenden Kopf ein Lorbeerkranz schwebt
Umschrift: DVX : BVRGVNDIAE : COMES : TIROLIS +