Lieblingsstück der Woche: Belagerungsmünze Zamosc - 2 Zloty 1813


Belagerungsmünze 2 Zloty 1813

Nach dem Rückzug der französischen Truppen aus Warschau versuchte sich die kleine Stadt Zamosc mit einer Anzahl von insgesamt 4.000 Söldnern, ausgestattet mit einem Nahrungsmittelvorrat für 4 Monate, sich gegen die russische Armee zu verteidigen.

Bereits im Februar des Jahres 1813 wurde die Festung von russischen Truppen mit 4000 bis 7000 Mann belagert, ab April begannen tagelang anhaltende Beschießungen.
Die Belagerten litten zu diesem Zeitpunkt zum Teil bereits an Skorbut.

Als es im Juni zum Waffenstillstand kommt und die Belagerten mit Vorräten von außen versorgt werden mussten, ließ der kommandierende General Hans Moritz Hauke Münzen aus dem Schmucksilber der Einwohner der Stadt als auch des Kirchensilbers prägen. So konnte der Sold an die Männer ausgezahlt und Nahrungsmittel von den belagernden Russen erworben werden.
Die Nahrungsmittelknappheit in Zamosc hatte dazu geführt, dass Pferde, Hunde, Katzen und sogar Krähen geschlachtet und verzehrt wurden.
Zwar wurde die Festung nach dem Waffenstillstand nicht mehr tagelang beschossen, doch waren im Herbst bereits insgesamt 1.200 Polen erkrankt und 450 innerhalb eines Monats gestorben. Des Weiteren nahm die Zahl an Deserteuren zu und General Hauke sah sich gezwungen, Verhandlungen mit den Russen aufzunehmen. Im November 1813  wurde schließlich die Kapitulationsurkunde unterzeichnet.

Da die Belagerungsmünzen zu 2 Zloty einen höheren Silberanteil enthielten als jene des Herzogtums Warschau, wurden diese den Russen abgekauft und Großteils eingeschmolzen.

Details:

Avers: Nominale und Jahreszahl von Lorbeerzweigen umrahmt
Umschrift: BOZE DOPOMOZ WIERNYM OYCZINE (Gott helfe jenen, die Vertrauen in ihr Heimatland haben)

Revers: MONETA W OBLEZENIU ZAMOSCIA
 
zur Münze >>