Der Guldiner von 1504 oder "Rübentaler"


Zwar handelt es sich bei dem mit 1504 datierten Guldiner, dem sogenannten „Rübentaler“ um eine dem Erzbischof Leonhard von Keutschach zugeschriebene Münze, doch ist es wahrscheinlich, dass die Herstellung derselben nicht in Salzburg sondern in der Prägestätte in Hall (Tirol) erfolgte.
Zum einen, da in der Residenzstadt ausschließlich Kleinmünzen für den alltäglichen Gebrauch hergestellt wurden, der Guldiner jedoch mehr einer Schenkungsmünze glich als einer gängigen Währung und die Münzstätte mit großes Wahrscheinlichkeit nicht für die Anfertigung derartiger Stücke ausgelegt war. Zum anderen auch deshalb, da in Salzburg keine Umlaufmünzen mit der aktuellen Jahreszahl versehen waren. Dies änderte sich erst im Jahre 1508, als man jährlich um Weihnachten den Wechsel zur nächst aktuellen Jahreszahl durchführte.

Die Ersten großen für den Zahlungsverkehr vorgesehenen Silbermünzen wurden erst nach dem Tod Keutschachs unter dessen Nachfolger Matthäus Lang von Wellenburg eingeführt


 

Das Münzbild
Im Avers stehen sich der Heilige Virgil und der Heilige Rupert gegenüber, welche eine Miniatur des Salzburger Doms (zu dieser Zeit mit 5 Türmen) in Händen tragen. Darunter das Salzburger Landeswappen.
Umschrift: SA NCT 9 RVDBERTUS : EPVS : SANCT 9 VIRGILIVS EPS [Blüte]
Im Zentrum des Revers sind das Salzburger Landeswappen als auch das Wappen des Erzbischofs, welche eine Rübe in sich trägt, einander zugeneigt. Bekrönt werden beide von einer Bischofstiara und sich kreuzenden Kreuz- und Bischofsstab (Pastorale). Unter dem Wappen die Jahreszahl 1504, wobei die 4 schräg gestellt ist
Umschrift: LEONARDVS • DEI • GRACIA • ARCHIERVS • SALZEBURGE [Blüte]

Heute sind von dem Originalstück nur mehr 13 bekannte Exemplare erhalten die sich in Privatbesitz oder Museen befinden.